Wie Du mit mehr Resilienz Deine Krisen überstehst

Krisen sehen für jeden anders aus. Eins haben die meisten jedoch gemeinsam: sie werfen Dich aus der Bahn. Gut zu wissen, dass es Methoden gibt, die Dir dabei helfen werden, wieder auf Spur zu kommen, mehr Resilienz in Dein Leben zu bringen und Deine Krise zu überstehen.

Mit Sicherheit hast Du in Deinem Leben schon einmal den Moment gehabt, in dem Du gedacht hast, alles bricht über Dir zusammen. Du verstehst die Welt nicht mehr, die Frage „Warum?“ nimmt immer mehr Platz ein. Und Du hast das Gefühl der Ohnmacht, ohne Idee, wie Du da wieder rauskommen kannst.

Und vielleicht, ja vielleicht, steckst Du gerade mitten in so einer Situation.

Es wird Dir nicht helfen, wenn ich nun sage, dass es vielen Menschen so geht und schon so ergangen ist. Rational gesehen weißt Du das natürlich ohnehin. Aber wie sollte Dir das jetzt in diesem Moment helfen? Und wozu sollte es gut sein, das zu sagen – ich finde, dass man damit das Problem eher kleinredet. Du fängst damit vielleicht sogar an, Dich für Dein Gefühl der Ohnmacht zu bewerten und runterzumachen. Und wozu sollte das gut sein?

Ich möchte Dir dennoch eine Geschichte erzählen. Eine sehr persönliche Geschichte. In der geht es um die größte Katastrophe, die mir widerfahren ist. Wobei ich mich schwertue, es als Katastrophe zu bezeichnen – für mich hatte es viel von einer Chance und auch viel von Glück. Aber letztlich war es erst einmal eine schwerwiegende Diagnose, die ich vor ca. eineinhalb Jahren bekommen habe. Dazu gleich mehr.

Diese Geschichte erzähle ich Dir, um an ihr die Methoden aufzuzeigen, die MIR geholfen haben, bestmöglich mit dieser Situation umzugehen. Diese haben keine Allgemeingültigkeit, dessen bin ich mir bewusst. Aber – vielleicht inspirieren sie Dich in Deiner Situation dazu, das ein oder andere mal auszuprobieren. Was dazu führen kann, dass Du DICH resilienter, widerstandsfähiger gegenüber Deiner Krise machst. Und vielleicht ermutigt Dich meine Geschichte auch auf die ein oder andere Art und Weise.

Zitat

Wer sein Ziel kennt, findet den Weg.

Die Diagnose warf mich in eine Achterbahn der Gefühle

„Sie haben einen Tumor am Gehirn.“ Das war die Diagnose, die mir im März 2020 per Telefon mitgeteilt wurde. Der Arzt sagte dann weiter, dass man an dem MRT sehen würde, dass es höchstwahrscheinlich ein gutartiger Tumor sei, der auch nur langsam wachsen würde. Dennoch sei er schon recht raumeinnehmend, weswegen er eine Operation dringend empfahl.

Wham… das saß erst einmal. Er gab mir direkt diverse Telefonnummern von Neurologen und Neurochirurgen und noch ein paar Tipps. Er war super freundlich und empathisch und bis heute bin ich ihm sehr dankbar, dass er zuvor überhaupt ein MRT angeordnet hatte. Viele Ärzte hätten meine Symptome vielleicht einfach als Stress abgetan.

Da saß ich nun also, mein Freund (heute mein Mann) war beruflich unterwegs. Wer hätte auch mit so einer Nachricht gerechnet?

Ich war zunächst wie vor den Kopf gestoßen. So richtig verstehen konnte ich das auch erst einmal gar nicht. Was genau hieß das denn jetzt? Es war eine Achterbahn der Gefühle, die mich mit auf ihre rasante Fahrt genommen hat. Tränen, Angst, Sorge erfüllte mich erst einmal. Und ein Gefühl der Ohnmacht.

 

Nach einem Telefonat mit meinem Freund konnte ich mich ein bisschen beruhigen. Mit seiner ruhigen Art hat er es erst einmal geschafft, dass ich nicht direkt das Große und Ganze mit all seinen möglichen Konsequenzen sah, sondern einfach erst einmal die nächsten Schritte. Das tat gut und hat mich zurück ins Hier und Jetzt gebracht.

Ja, es war mit Sicherheit eine Krise. Aber die nächsten Schritte hatte ich selbst in der Hand und alles andere würde sich dann zeigen.

Also – jetzt galt es Termine mit Ärzten auszumachen, was erstaunlich einfach war. Vielleicht lag es an der Diagnose, vielleicht an Corona, vielleicht an beidem. Jedenfalls hatte ich das Glück, sehr schnell mit Neurologen und Neurochirurgen sprechen zu können. Sie haben beides bestätigt: ja, der Tumor ist höchstwahrscheinlich gutartig, ein Meningeom. Und ja, wir sollten operieren, da er das Gehirn schon gut wegdrückte. Aber es müsse nicht sofort passieren. Diese Aussage gab mir unglaublich viel Zuversicht. Denn, wenn es nicht so eilig war, dann war es doch auch nicht ganz so schlimm, oder?

 

Neben den Terminen mit den Ärzten war für mich das Schlimmste, meiner Familie und den Freunden von der Diagnose zu berichten. Allerdings merkte ich bald, dass – sobald es einmal gesagt war – es mir sogar half, darüber zu sprechen. Mit meinen Eltern, Schwestern oder Freunden und natürlich meinem Mann über all das zu sprechen, das nahm dem Ganzen schon einen Teil des Schreckens. Denn diese Gespräche haben mir dabei geholfen, mich selbst zu erforschen: meine Gefühle, meine Gedanken, meine Ängste. Diese Beobachterrolle meiner Selbst wiederum hat dazu geführt, dass ich nicht „in die Geschichte“ reingegangen bin, sondern im Hier und Jetzt zu bleiben. Es half mir dabei, die bevorstehende Operation als etwas zu sehen, was einfach dazu beitragen würde, dass ich gesund sein würde.

Stoppe das Gedankenkarussell

Aber natürlich waren die Gespräche nur ein Teil des Ganzen. Was mir ganz besonders geholfen hat, das waren zum einen Meditationen und zum anderen diverse Perspektivwechsel, die ich mittels Coachingmethoden anwenden konnte.

Steckt man in solch einer Krise, so entwickelt sich sehr schnell, ganz von alleine, ein Gedankenkarussell. Was, wenn… was, wenn der Tumor doch bösartig ist? Was, wenn sie nicht alles entfernen können? Was, wenn was schiefläuft? Dieses Karussell gilt es zu stoppen, ganz klar, denn ansonsten zieht es Dich immer weiter in seinen Strudel.

 

STOP! Eine simple wie effektive Methode ist es, einfach STOP zu sagen. Sobald Du bemerkst, dass Dein Karussell loslegt, sage – oder denke – STOP. Die Wirkung ist, dass die Gedanken in der Tat stoppen. Denn ihr Fluss wird durch dieses bewusst gesprochene oder auch nur gedachte Wort durchbrochen. Es wirkt, ich habe es selbst erlebt. Versuch es einfach mal.

Setze Dich mit Deiner Angst auseinander.

Natürlich habe ich Angst gespürt. Das ist ja ganz normal. Die Frage war nun, wie gehe ich mit dieser Angst um? Und wie können wir grundsätzlich mit Gefühlen umgehen, die vielleicht wenig wünschenswert sind in dem Moment, die uns stressen und unsere innere Balance stören?

Zunächst habe ich anerkannt, dass meine Angst menschlich ist und dass auch sie eine positive Absicht für mich hegt (in meinem Fall war es eine Schutzfunktion). Ich habe aber auch andere Gefühle und Zustände, die mich umtrieben, nachgespürt und benannt. Da war z.B. auch die Zuversicht, die ich von Anfang spüren konnte, da war eine Wut, die in mir schlummerte, aber auch Dankbarkeit und noch ein paar andere Emotionen.  Als Coach hatte ich den Vorteil, dass ich mich selbst coachen konnte. So habe ich an dieser Stelle mein „Inneres Team“ aufgestellt. Die Mitglieder meines Teams waren all diese Emotionen, die mich überkamen, wenn ich an meine Diagnose dachte. Es kam vor, dass Angst und Wut ziemlich präsent waren und den Rest eher klein gehalten haben. Es waren genau diese Situationen, die mich als Person geschwächt haben.

Wenn dies der Fall war, habe ich durch Fragen an mich selbst, aber auch mittels Klangs und Stimme nach und nach erforscht, was passieren muss, damit z.B. Zuversicht und Dankbarkeit einen größeren Platz einnehmen könnten. Es war wichtig, dass ich mir selbst gegenüber wertfrei blieb. Was hätte es mir gebracht, mich wegen meiner Angst oder Wut zu verurteilen? Es waren beides wichtige Emotionen in dieser Situation und so habe mich bei ihnen für ihren Einsatz bedankt. Nach und nach habe ich es dann geschafft, meine Gefühle der Zuversicht und Dankbarkeit so zu stärken, dass ich sie in meinem Team weiter vorne aufstellen konnte. Angst und Wut sind dadurch mehr und mehr in den Hintergrund gerückt. Und so habe ich Schritt für Schritt meine Resilienz aufgebaut und mich widerstandsfähig gegenüber der Situation gemacht.

Visualisiere den guten Ausgang der Krise

Nachdem ich nun also mein Gedankenkarussell gestoppt und mein Inneres Team neu aufgestellt habe, begann ich, den positiven Ausgang der Operation und Heilung zu visualisieren. Ich habe mir immer wieder vorgestellt, wie ich nur wenige Monate nach der OP im Brautkleid vorm Altar stehen würde. Gesund, genesen, mit zumindest ansatzweise nachgewachsenen Haaren.

Unserer Vorstellung wohnen immense Kräfte inne – es heißt ja auch Vorstellungskraft. Auch Leistungssportler visualisieren den erfolgreichen Ausgang ihres Turniers vorab. Versuch es einfach mal.

Meditation

In dieser Zeit bin ich dem Thema Mediation und Achtsamkeit deutlich nähergekommen. Der regelmäßige Fokus auf meine Atmung, meine Körperempfindungen, meine Grenzen etc. war mir eine große Hilfe. Vor allem, je näher der Tag X, die OP kam. Das hat sogar dazu geführt, dass ich nicht nur ruhiger wurde, sondern dass meine Zuversicht und mein Gefühl der Dankbarkeit wuchsen.

 

Und so konnte ich mit diversen Methoden meine eigene Resilienz stärken. Und Du kannst es auch. Und wenn nicht ganz alleine, ist das auch ok. Das muss auch nicht sein. Als Resilienzcoach begleite ich Dich auf diesem Weg, wenn Du mich lässt.  

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