Starke Stimme für starkes Selbstvertrauen

„Ist alles ok? Du klingst so komisch. Stimmt was nicht?“ – ich telefoniere gerade mit meinem Mann. Er kann mich nicht sehen, nur hören. Und doch nimmt er die Nuance in meiner Stimme wahr, die anders ist als sonst. Diese Nuance, die ihn aufhorchen lässt. Vielleicht war ich mir selbst noch gar nicht bewusst, dass etwas los ist, oder was es genau ist. Aber ja, wenn ich in mich hineinspüre, dann merke ich, dass der Tag mich doch mehr mitgenommen hat als ich gedacht habe.

Meine Stimme hat mich verraten. Meine Emotion legt sich auf meine Stimmfarbe, aber auch auf meine Stimmmelodie, die Tonhöhen, das Tempo, die Lautstärke. Denn meine Stimme ist meine Verbindung nach außen.

Das gilt im Übrigen nicht nur für den zuvor beschriebenen Fall. Du kennst sicherlich auch die Situation, in der Du vor einer oder mehreren Personen sprechen musst und Deine Stimme versagt. Besser gesagt, erst spürst Du ein Kribbeln im Bauch, die Aufregung und Nervosität  macht sich bemerkbar, Dein Selbstvertrauen schwindet. Dann kommen schweißnasse Hände, zitterne Hände, Anspannung in den Schultern, ein schneller Herzschlag. Und wenn Du jetzt sprichst, legt sich all das auf Deine Stimme. Du sprichst entweder viel zu laut oder zu leise, mit Sicherheit deutlich höher als normalerweise, Dein Sprechtempo ist für den Anlass auch unangemessen. Oder es kommt erst einmal gar kein Wort heraus. Du verlierst den Faden. Und und und. Kennst Du so eine Situation?

Zitat

Wer sein Ziel kennt, findet den Weg.

Unsere Stimme ist unsere emotionalste Ausdruckskraft

Unsere Stimme reagiert auf unser körperliches und seelisches Empfinden. Trauer, Wut, Angst, Stress  legt sich ebenso wie ein unsichtbarer Filter auf unsere Stimme wie Freude, Glück, Liebe, Gelassenheit.

 

Weswegen ist das so?

 

Wir sagen immer, die Augen sind der Spiegel zur Seele. Die Stimme ist es aber mindestens genauso sehr.unter anderem das Uniklinikum Leipzig hat sich in dem Symposium „Stimme – Persönlichkeit – Psyche“ mit diesem Thema verstärkt auseinandergesetzt. So sagt Michael Fuchs, Leiter dieses Symposiums “Im Mandelkern bewertet das Gehirn neue Informationen in emotionaler Hinsicht und löst eine entsprechende Reaktion aus. Daher klingt die Stimme so traurig oder heiter, wie eben der Gemütszustand gerade ist.(1)Die Stimme sei die emotionalste Ausdrucksform überhaupt und rufe auch die tiefsten Emotionen hervor, was man etwa angesichts der Rührung des Publikums eines Kinderchores leicht nachvollziehen könne.“ (2)

 

Ich möchte Dir die Faszination Stimme noch etwas näher erläutern und Dir dann aufzeigen, wie Du das oben beschriebene Phänomen umkehren kannst. Denn, wenn unsere Stimme auf unsere Gefühle reagieren kann, dann können wir das auch umdrehen, indem wir unsere Stimme dazu nutzen, eine innere Stabilität aufzubauen. Was sich wiederum auf unser Selbstvertrauen auswirkt.

 

„Stimme ist zu Klang gewordener Atem“… Überleg mal, Du sprichst, singst, summst, jammerst, schreist – ja Du KLINGST auf jegliche Art und Weise beim Ausatmen. Versuche mal, einatmend zu sprechen. Geht nicht, oder? Nein, es ist geschieht mit der Ausatmung. Mit dem Loslassen.

Aber beginnen wir weiter vorne… Atmung… Atmung geschieht einfach. Die ganze Zeit – wir müssen gar nicht darüber nachdenken. Während sie nun jedoch für uns selbstverständlich ist und einfach geschieht, sagt unsere Atmung sagt viel über unseren Aktuellen Gemüts- oder körperlichen Zustand aus. Bist Du nervös oder angespannt, fühlst Du Dich im Stress, so wird sie schneller und flacher. Erschrickst Du Dich oder hast Du Angst, kann sie vielleicht sogar mal kurz aussetzen.in einem Zustand der Entspannung wirst Du sicherlich eine tiefe Atmung an Dir wahrnehmen. 

Du kannst Deine Atmung aber auch nutzen, um Dich wieder zu erden, um wieder in Deiner Mitte anzukommen. In Meditationen, beim Yoga oder in der Achtsamkeit ist das ein sehr bewährtes Instrument. Es lohnt sich, das auszuprobieren. Einfach mal die Augen schließen und bewusst ein paar Atemzüge tun – sie müssen noch nicht einmal bewusst tief sein. Wenn Du Deine Aufmerksamkeit auf die Atmung legst, löst Du den Fokus von Deinen Dich stressenden Gedanken und Deine Atmung wird automatisch ruhiger. Versuch es ruhig mal ein paar Atemzüge lang. Als Belohnung für diese achtsame Übung wirst Du merken, dass sich Deine Anspannung löst. Deine Muskeln entspannen sich. Dein Herzschlag, der zuvor womöglich noch schnell ging, normalisiert sich. Deine Gedanken gehen raus aus der Spirale, in der sie vielleicht soeben steckten und Du schaffst es, Dich von Deinem Problem oder was immer Dich soeben stresste, langsam zu dissoziieren, es von außen zu betrachten.

Natürlich ist es noch da, das Problem, aber durch Deine Erdung und die neue Perspektive mag es weniger bedrohlich wirken.

Stimme ist zu Klang gewordener Atem

So viel nun also zur Atmung… Zurück zur Stimme. Der zu Klang gewordenen Atmung. Genauso, wie es die Atmung vermag, Dich zu erden, Körper und Geist zu verbinden, so vermag dies auch Deine Stimme. Aber schauen wir uns zunächst einmal ein paar Fakten zum Thema Stimme an.

Deine Stimme be-STIMMT, wie Du auf andere wirkst… Ausschlaggebend dafür sind vornehmlich Tempo, Rhythmus, Melodie, Lautstärke und Pausen. All das entscheidet zum einen, ob das gesagte ankommt, aber auch wie es wahrgenommen wird. Wissenschaftler sprechen auch vom akustischen Charisma.

Schon lange, bevor wir als Homo Sapiens Wörter entwickelt haben, haben wir uns über unsere Stimme verständigt. Sie ist ein weitaus älteres Kommunikationsmittel als es also unsere Sprache ist. Unsere Stimme ist einmalig, es gibt keine andere Stimme, die identisch mit unserer ist. 

 

Aber sie ist noch viel mehr als nur das. Sie ist unser Instrument nach außen, unsere Verbindung zur Außenwelt. Und das eben nicht (nur) durch die Wörter, die wir sprechen, vielmehr durch den Klang der Stimme. Auch ein seufzen oder freudiges glucksen, ein jammern oder erschrecktes aufschreien kann hiermit gemeint sein. Unsere Stimme trägt unsere Emotion nach außen. Man kann sogar sagen, dass die Stimme unser Spiegel zur Seele ist – vielmehr als es die Augen sind.

 

Was lässt sich also aus unserer Stimme heraushören? Zum ersten mit Sicherheit das Geschlecht (sehen wir mal von sehr starken Raucherinnen ab, deren Stimme durch langjährigen Nikotingebrauch stark beeinflusst ist) und das Alter. Man kann hören, ob jemand lächelt (jeder, der einmal Telefonakquise betrieben hat, weiß, dass dem so ist). Man hört – wie eingangs bereits geschrieben – die emotionale Verfassung, in der der Sprecher ist. Insbesondere, wenn man nur auf die Stimme achtet und alle visuellen Reize ausblendet.

Und es geht noch weiter. Forscher haben Computerprogramme entwickelt, anhand derer Klangfarbe, Rhythmus, Melodie und Lautstärkegestaltung analysiert werden und sogar diverse Krankheiten wie Depression, ADHS oder auch Parkinson frühzeitig erkannt werden können.

 

Jemand, der gestresst oder aufgeregt ist, spricht tendenziell höher und schneller als sonst. Das liegt u.a. daran, dass wir bei Stress und Aufregung unsere Muskeln anspannen, auch die, die für die Stimmbildung zuständig sind. Wie ängstlich, selbstbewusst, wütend, traurig oder gelassen eine Person ist – all das manifestiert sich in der Stimme. Letztlich liegt es daran, dass die Stimmlippen bzw. der gesamte Stimmapparat je nach Emotion anders agiert. Bei Ärger klatschen sie schnell aneinander, der Stimmton wird impulsartig erzeugt und die Stimme klingt kräftig und leicht aggressiv. Bei Trauer schließen sie langsamer und weich und die Stimme klingt gedämpft und dunkel. (aus dem Artikel: Der Klang der Seele / Zeit online, 13.08.2013)

Deine Stimme kann Dein Selbstvertrauen stärken

Ähnlich wie bei der Atmung kann man mit der Stimme auch den umgekehrten Effekt erzielen. Nicht nur die Emotionen wirken sich auf die Stimme auf – durch gezielte Übungen kann sich der Einsatz der Stimme auf die Emotionen und die innere Haltung auswirken. Atmung und Stimme spielen dabei zusammen. Die bewussten Atemzüge habe ich bereits in ihrer Wirkung beschrieben. Wenn nun die Stimme dazukommt – durch Gesang, Summen oder Tönen – können wir uns noch intensiver von innen stärken. Wir kehren den Emotion-wirkt-auf-Stimme-Effekt so einfach um. Natürlich wird das keine großen Wunder bewirken – aber das ein oder andere kleine Wunder könnte in Form von mehr Gelassenheit, stärkeres Selbstvertrauen, veränderte – gestärkte Außenwirkung auf uns warten.

 

In meinem Coaching verbinde ich auf Wunsch klassische Coachingmethoden mit denen des Auditiv Coaching. D.h. Du nutzt Deine Stimme als Brücke zu Deinem Inneren, erkundest Dein Anliegen und erforschst Deine Lösung. Wenn Du mehr hierzu wissen möchtest, schreib mich gerne an oder ruf an. Ich freue mich, Dich in meinem Coachingraum in Pulheim begrüßen zu dürfen.

 

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